Übungen und Hilfsmittel zum Download
Wir haben die passenden Impulse für Sie
Stärken Sie Ihre Gesundheit und nutzen Sie unsere hilfreichen Trainingselemente, um neue Anregungen für Ihre Situation
zu gewinnen. Verschaffen Sie sich in den kostenlosen Übungsmaterialien einen Überblick und erhalten Sie wichtige Denkanstöße.
Bei Fragen sind wir jederzeit für Sie da.
Wir wünschen Ihnen für Ihre persönliche Entwicklung viel Neugier und gutes Gelingen.
Stress
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Burnoutprävention Strategien | Information | 2 Seiten | Dieses Informationsblatt gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Strategien, mit denen Sie einem Burnout entgegenwirken können. | ||
Burnout Selbsttest | Selbsttest | 2 Seiten | Testen Sie sich. Mithilfe dieses Tests können Sie herausfinden, ob Sie burnoutgefährdet sind. |
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Burnout Hinweise für Angehörige | Information | 2 Seiten | Auch für Angehörige eines an Burnout Erkrankten ist der Umgang mit dem Betroffenen nicht einfach. Hier erhalten Sie Hinweise und Anregungen. |
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Motivationsaufbau - Strategieplan | Übung | 1 Seite | Mit Hilfe dieses Arbeitsblattes können Sie Ihre Ziele konkretisieren, Handlungsschritte planen und Umsetzung überprüfen. | ||
Einfühlsame Kommunikation | Übung | 3 Seiten | Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zur Gewaltfreien Kommunikation zusammengefasst und erste Übungen zur Kommunikation. Unsere Kommunikation im Alltag ist oft durch unnötigen Stress und Ärger geprägt. Dinge so zu vermitteln, dass sie bei meinem Gegenüber ankommen, ohne dass Missverständnisse auftreten, ist gar nicht so einfach. Ein unbeschwerteres Miteinander kann gut erreicht werden, wenn wir adäquat unsere Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen ansprechen. Wie wir genau dahin kommen, was dabei alles zu beachten ist und wie dabei Konflikte zu lösen sind, dabei soll diese Einführung zur Kommunikation helfen. |
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Kommunikation - Gefühle | Übung | 3 Seiten | In diesen Einführungspaket der Kommunikation geht es um unsere Gefühle und Bedürfnisse. Das Ausdrücken von Emotionen, Wünschen und Bedürfnissen ist eine wichtige soziale Kompetenz. Oft ist uns im Alltag die Bedeutung unserer Gefühle nicht bewusst. Diese unserem Gegenüber sinnvoll mitzuteilen ist dabei gar nicht so einfach. Nicht selten kommt es dadurch zu Vorwürfen, Rechtfertigungen oder Verwirrungen. Was wir alles beachten und wie wir Konflikte auflösen oder gar verhindern können wird in diesen Arbeitsblättern aufgezeigt. |
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Meine Stressbewältigung | Information | 5 Seiten | Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zur Stressbewältigung ausführlich und anschaulich zusammengefasst. Aufgezeigt werden dabei die 3 Wege des Stressmanagements. |
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Meine Stressgedanken | Information | 2 Seiten | Welche Gedanken stressen uns? In diesem Informationsblatt finden Sie stressverstärkende Gedanken und erhalten Anregungen, wie man diese im Alltag durch stressmildernde Gedanken ersetzen kann. | ||
Mobbing - Lösungsstrategien | Information | 3 Seiten | Dieses Informationsblatt befasst sich mit der Frage: Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich, wenn ich gemobbt werde? Es sind dabei wichtige Strategien aufgeführt und beschrieben, die Ihnen als Betroffener weiterhelfen werden. |
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Ressourcenmanagement | Übung | 2 Seiten | Erfahren Sie mithilfe dieser Übung wie Sie sich im Alltag effektiv und günstig erholen können. Lernen Sie, welche Form der Erholung wann am geeignetsten für Sie persönlich erscheint. |
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Stresscheck | Selbsttest | 2 Seiten | Testen Sie sich. Bemerken Sie an sich bereits erste Warnsignale für eine Überforderung oder Stressbelastung? Mit Hilfe dieses Selbsttests, erhalten Sie eine Einordnung über Ihre persönliche Wahrnehmung. |
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Entspannung
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Grundlagen Entspannung | Information | 3 Seiten | Die wichtigsten Informationen zu den Grundlagen der Entspannung werden hier anschaulich zusammengefasst. Zudem werden die möglichen Wege zum Erreichen eines Entspannungszustandes aufgezeigt. | ||
Autogenes Training - Anleitung | Information | 6 Seiten | In diesem Informationsblatt werden die Grundübungen und Leitsätze des Autogenen Trainings für Sie ausführlich beschrieben. Erfahren Sie den Ablauf und Aufbau dieser wichtigen Entspannungstechnik. |
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Entspannungsatmung | Übung | 2 Seiten und 1 Audiodatei | Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Atementspannung sowie Hinweise, wie Sie mit störenden Gedanken, Gefühlen oder Außengeräuschen während der Entspannungsübung umgehen können. Mithilfe einer Audiodatei leitet der Dipl.-Psych. Daniel Lehmann die Entspannungsatmung an. Zuhören ... Mitmachen ... Entspannen ... |
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Imagination | Übung | 1 Seite und 1 Audiodatei |
Erhalten Sie eine Vorstellungsübung angeleitet vom Dipl.-Psych. Daniel Lehmann. Diese Entspannungsreise führt Sie dabei zu einem Wohlfühlort, mithilfe dessen Sie auch im Alltag zu einer Kurzentspannung gelangen können. Zuhören ... Mitmachen ... Entspannen ...
Des Weiteren erhalten Sie ein Übungsprotokoll mit dessen Hilfe Sie Ihren individuellen Übungserfolg dokumentieren und eventuell auftretende Schwierigkeiten reflektieren können. |
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Körperwanderung - Anleitung | Information | 2 Seiten | Das Informationsblatt erläutert die Technik der Körperwanderung und gibt Ihnen Hinweise für den Übungsablauf. Weiterhin hilft es Ihnen, mit störenden Gedanken, Gefühlen oder Außengeräuschen während der Entspannungsübung umgehen zu lernen. |
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Meditation | Übung | 1 Seite und 1 Audiodatei |
Erhalten Sie eine Meditationsübung. Die Audiodatei bietet Ihnen eine Anleitung zur Farbmeditation, gesprochen von unserem Dipl.-Psych. Daniel Lehmann. Zuhören ... Mitmachen ... Entspannen ...
Des Weiteren erhalten Sie ein Übungsprotokoll mit dessen Hilfe Sie Ihren individuellen Übungserfolg dokumentieren und eventuell auftretende Schwierigkeiten reflektieren können. |
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Progressive Muskelentspannung - Anleitung | Information | 4 Seiten | Dieses Informationsblatt gibt Ihnen Hinweise über die Wirkweise und die Anwendungsgebiete der Progressiven Muskelentspannung. Außerdem werden Ihnen konkrete Übungsabläufe aufgezeigt. Des Weiteren erhalten Sie Hinweise, wie Sie mit störenden Gedanken, Gefühlen oder Außengeräuschen während der Entspannungsübung umgehen können. |
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Depression
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Unterscheidung Behandler | Information | 2 Seiten | Es gibt viele ärztliche und therapeutische Berufsgruppen, die sich mit der Behandlung von Depressionen beschäftigen. In diesem Informationsblatt werden die einzelnen Berufsgruppen anschaulich beschrieben, sodass Sie für sich eine Orientierungshilfe haben, an welchen Behandler Sie sich in Ihrer individuellen Situation wenden möchten und welche Form der Therapie Sie dort erwartet. | ||
Grübelunterbrecher | Übung | 3 Seiten | Automatische Gedanken leiten uns durch die Welt. Diese haben sich über viele Jahre verfestigt und sind für uns schon selbstverständlich geworden. Unsere Gedanken können daher oft zu negativen Gefühlen und Körperreaktionen führen, die uns belasten. Finden Sie Ihre dysfunktionalen Gedanken und formulieren Sie sich günstigere Alternativgedanken. Zudem werden Beispiele für hilfreiche Gedanken, Ablenkungsstrategien sowie eine bewährte Technik zur Grübelunterbrechung gegeben. |
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Kraftquellen und Ressourcen | Übung | 3 Seiten | Nutzen Sie dieses Arbeitsmaterial, um sich Ihre ganz persönlichen Kraftquellen und Ressourcen bewusst zu machen. Erhalten Sie eine Vielzahl von Anregungen und gelangen Sie in eine Eigenreflexion. |
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Depressions - Check | Selbsttest | 2 Seiten | Testen Sie sich. Dieser Test gibt Ihnen Hinweise darauf, ob bei Ihnen depressive Symptome vorliegen. Dieser Test kann jedoch keine ausführliche ärztliche oder psychologische Diagnostik ersetzen. Er kann Ihnen lediglich Hinweise geben und bietet eine Orientierung. Bei Zweifel, Fragen oder hohem Leidensdruck suchen Sie bitte einen Arzt oder Therapeuten auf. | ||
Wohlfühltagebuch | Übung | 14 Seiten | Nutzen Sie dieses therapeutische Instrument, um sich emotional zu stärken. Das Tagebuch ist so strukturiert das es die Stimmung langfristig hebt und Ihren Fokus auf das positiverer Erleben ausrichtet. Zugleich ist es vom Aufwand her leicht in den Alltag zu integrieren. |
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Leitfaden Trauma | Information | 1 Seite | Dieser Leitfaden kann Ihnen eine erste Orientierung geben, was Sie für sich in den ersten Stunden und Tagen nach einem traumatischen Ereignis (z.B. Diagnosestellung einer schweren Erkrankung, Unfall, etc.) tun können. |
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Leitfaden Traumaangehöriger | Information | 2 Seiten | Dieser Leitfaden bietet Angehörigen von Betroffenen hilfreiche Hinweise für einen unterstützenden Umgang. Außerdem hilft er auch dabei, was nahestehende Menschen im direkten Umgang mit Betroffenen beachten oder auch unterlassen sollten. |
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Stimmungsplan | Übung | 1 Seite |
Zur Depressionsbewältigung ist ein strukturierter Tagesablauf unabdingbar, um sich Ziele zu setzen, zu motivieren und anschließend eigene Erfolge kontrollieren zu können. Mit Hilfe unseres Wochenplans können Sie sich Ihren Tagesablauf strukturieren. Wichtig: Planen Sie ganz bewusst Zeiten für angenehme Beschäftigungen ein. |
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Grübelunterbrecher 2 | Information | 1 Seite | Automatische Gedanken leiten uns durch die Welt. Diese haben sich über viele Jahre verfestigt und sind für uns schon selbstverständlich geworden. Unsere Gedanken können daher oft zu negativen Gefühlen und Körperreaktionen führen, die uns belasten. Erhalten Sie Anregungen für hilfreiche Gedanken, Ablenkungsstrategien sowie Methoden zum Grübelunterbrechen. | ||
Trauerbegleitung für Angehörige | Information | 8 Seiten | Was können Sie tun, um Trauernde zu unterstützen? Dieser Leitfaden bietet Ihnen Anregungen und Unterstützung. |
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Trauerhilfe | Information | 6 Seiten | Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Trauerarbeit ausführlich beschrieben und zusammengefasst. |
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Angst
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Grundlagen Angst | Information | 2 Seiten | Hier sind die wichtigsten Informationen zum Thema Angst zusammengefasst. Was ist Angst und ab wann entsteht aus ihr eine Angststörung? Zudem finden Sie ein Informationsblatt was für Sie konkret die wichtigsten Fakten über Angsterkrankungen darstellt. | ||
Arten und Häufigkeiten | Information | 2 Seiten | Hier finden Sie eine ausführliche Auflistung der bestehenden Angsterkrankungen sowie deren Beschreibung. | ||
Angstfragebogen | Selbsttest | 2 Seiten | Testen Sie sich selbst. Dieser Test gibt Ihnen Hinweise darauf, ob bei Ihnen eine Angststörung vorliegen könnte. Eine ausführliche ärztliche und therapeutische Diagnostik kann hierdurch jedoch nicht ersetzt werden. | ||
Gedankenstopp - Angst | Übung | 6 Seiten | In den hier zur Verfügung gestellten Arbeitsblättern wird ausführlich die Rolle dysfunktionaler, angststeigernder Gedanken erklärt. Beispiele für hilfreiche Gedanken, Ablenkungsstrategien sowie eine bewährte Technik zum Grübelunterbrechen werden Ihnen aufgezeigt. Außerdem erhalten Sie die Möglichkeit, selbst hilfreiche Gedanken zu erarbeiten, die Sie in Ihrer persönlichen Situation als besonders unterstützend empfinden. |
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Meine Körpersymptome | Übung | 1 Seite | Nutzen Sie diese Übung, um sich die individuellen Symptome, die bei Ihnen während einer Panikattacke oder eines Angstzustandes auftreten, bewusst zu machen. Erhalten Sie damit eine Rückmeldung, wie Ihr Körper in einer Angst reagiert und stellen Sie sich darauf ein. |
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Situationsanalyse | Übung | 3 Seiten | Reflektieren Sie mithilfe der ausführlichen Situationsanalyse genau Ihre persönlichen Panikattacken. Entdecken Sie dabei das Zusammenspiel von Körpersymptomen, Gedanken und Verhalten und entlarven Sie langfristig ungünstige Verhaltensweisen, wie Vermeidungsverhalten oder Sicherheitsverhaltensweisen. Leiten Sie anschließend auch langfristig hilfreiche Verhaltensstrategien für sich ab. |
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Symptomprovokation | Übung | 4 Seiten | Im Teufelskreismodell der Angst wird beschrieben, dass bei Panikattacken die dabei auftretenden Körperreaktionen eng mit der Angst verbunden sind und ihrerseits zu einer weiteren Angststeigerung führen. Ziel der Symptomprovokationsübungen ist es, Reaktionen, die auch in der Panikattacke auftreten, zu provozieren und diese auszuhalten ohne sie zu vermeiden. Durch das bewusste „Heraufbeschwören“ von Symptomen und die Auseinandersetzung mit ihnen lernen Sie Ihre eigenen Körperreaktionen besser kennen und einzuschätzen. Innerhalb einer Panikattacke können somit die bereits kennengelernten Körpersymptome weniger bedrohlich auf Sie wirken. |
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Schlafprobleme
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Fit in den Tag | Informationsblatt | 1 Seite | Hier finden Sie Anregungen und Tipps für einen angenehmen Start in den Tag. Fühlen Sie sich frischer und motivierter. | ||
Einschlafhilfe | Arbeitsmaterial | 1 Seite und 1 Audiodatei |
Die Einschlafhilfe beinhaltet eine Audiodatei und ein Übungsprotokoll. Die Audiodatei kann Ihnen helfen angenehmer und entspannt in den Schlaf zu gelangen. Dipl.-Psych. Daniel Lehmann leitet Ihnen eine Entspannungsreise an, wodurch Ihre Gelassenheit und Entspannungsfähigkeit gefördert wird.
Zuhören...Entspannen...Schlafen... |
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Schlafbedürfnis Test | Selbsttest | 2 Seiten | Testen Sie sich mit diesem Fragebogen. Welcher Schlaftyp sind Sie? Erhalten Sie sofort eine Rückmeldung. |
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Schlafprotokoll | Arbeitsmaterial | 1 Seite | Nutzen Sie dieses Schlafprotokoll, um Ihre Trainingserfolge aber auch eventuell auftretende Schwierigkeiten zu protokollieren und zu reflektieren. |
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Schlaftyp Test | Selbsttest | 3 Seiten | Testen Sie sich und erfahren Sie, ob Sie eher ein Morgen- oder ein Abendtyp sind? Dieser Test gibt Ihnen Aufschluss und hilft Ihnen bei der Selbstreflexion. |
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Therapeutische Geschichten
Hilfsangebote | Art | Vorschau | Umfang | Beschreibung | Preis |
Die Geschichte mit den 2 Fröschen | Audiodatei | 1:26 Minuten |
Die Frösche in der Milch - eine Fabel von Äsop Zwei Frösche waren abends in einen Milchtopf gehüpft und ließen es sich schmecken. Als sie wieder heraus wollten, schafften sie es aber nicht. Sie konnten die glatte Wand des Topfes nicht bezwingen. Die Frösche strampelten um ihr Leben. Nach kurzer Zeit gab der eine Frosch auf. Er sah keinen Ausweg aus der misslichen Lage und jammerte: „Was nütztes, wenn ich mich anstrenge? Aus diesem Milchtopf kommen wir nie mehr heraus.“ Der Frosch gab auf, versank in der Milch und ertrank. Der andere Frosch aber kämpfte weiter.„Es sieht nicht gut aus, aber ich bin ein guter Schwimmer! Ich schwimme, so lange ich kann" sagte er. Er schwamm und ruderte, stundenlang, die ganze Nacht hindurch bis zur Erschöpfung, aber er gab nicht auf. Plötzlich spürte er unter sich etwas Festes. Bei Tagesanbruch saß er auf einem Berg von Butter. Er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien. (Äsop) |
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Die Geschichte von dem angeketteten Elefant | Audiodatei | 5:44 Minuten |
Die Geschichte: Der angekettete Elefant
„Ich kann nicht“, sagte ich. „Ich kann es einfach nicht.“ „Bist du sicher?“ fragte er mich. „Ja, nichts täte ich lieber, als mich vor sie hinzustellen und ihr zu sagen, was ich fühle . . . Aber ich weiß, dass ich es nicht kann.“ Er lächelte, sah mir in die Augen, senkte die Stimme wie immer, wenn er wollte, dass man ihm aufmerksam zuhörte, und sagte: „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte.“ Und ohne ein Zeichen meiner Zustimmung abzuwarten, begann er zu erzählen. Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem der Elefant hatte es mir angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch in der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einen kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nichts weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich ganz außer Zweifel, dass ein Tier, das die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte. Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute. Was hält ihn zurück? Warum macht er sich nicht auf und davon? Als Sechs- oder Siebenjähriger vertraute ich noch auf die Weisheit der Erwachsenen. Also fragte ich einen Lehrer, einen Vater oder Onkel nach dem Rätsel des Elefanten. Einer von ihnen erklärte mir, der Elefant mache sich nicht aus dem Staub, weil er dressiert sei. Meine nächste Frage lag auf der Hand: „Und wenn er dressiert ist, warum muss er dann noch angekettet werden?“ Ich erinnere mich nicht, je eine schlüssige Antwort darauf bekommen zu haben. Mit der Zeit vergaß ich das Rätsel um den angeketteten Elefanten und erinnerte mich nur dann wieder daran, wenn ich auf andere Menschen traf, die sich dieselbe Frage irgendwann auch schon einmal gestellt hatten. Vor einigen Jahren fand ich heraus, dass zu meinem Glück doch schon jemand weise genug gewesen war, die Antwort auf die Frage zu finden: Der Zirkuselefant flieht nicht, weil er schon seit frühester Kindheit an einen solchen Pflock gekettet ist. Ich schloss die Augen und stellte mir den wehrlosen neugeborenen Elefanten am Pflock vor. Ich war mir sicher, dass er in diesem Moment schubst, zieht und schwitzt und sich zu befreien versucht. Und trotz aller Anstrengung gelingt es ihm nicht, weil dieser Pflock zu fest in der Erde steckt. Ich stellte mir vor, dass er erschöpft einschläft und es am nächsten Tag gleich wieder probiert, und am nächsten Tag wieder, und am nächsten . . . Bis eines Tages, eines für seine Zukunft verhängnisvollen Tages, das Tier seine Ohnmacht akzeptiert und sich in sein Schicksal fügt. Dieser riesige, mächtige Elefant, den wir aus dem Zirkus kennen, flieht nicht, weil der Ärmste glaubt, dass er es nicht kann. Allzu tief hat sich die Erinnerung daran, wie ohnmächtig er sich kurz nach seiner Geburt gefühlt hat, in sein Gedächtnis eingebrannt. Und das Schlimme dabei ist, dass er diese Erinnerung nie wieder ernsthaft hinterfragt hat. Nie wieder hat er versucht, seine Kraft auf die Probe zu stellen. „So ist es. Uns allen geht es ein bisschen so wie diesem Zirkuselefanten: Wir bewegen uns in der Welt, als wären wir an Hunderte von Pflöcken gekettet. Wir glauben, einen ganzen Haufen Dinge nicht zu können, bloß weil wir sie ein einziges Mal, vor sehr langer Zeit, damals, als wir noch klein waren, ausprobiert haben und gescheitert sind. Wir haben uns genauso verhalten wie der Elefant, und auch in unser Gedächtnis hat sich die Botschaft eingebrannt: Ich kann das nicht, und ich werde es niemals können. Mit dieser Botschaft, der Botschaft, dass wir machtlos sind, sind wir groß geworden, und seitdem haben wir niemals mehr versucht, uns von unserem Pflock loszureißen. Manchmal, wenn wir die Fußfesseln wieder spüren und mit den Ketten klirren, gerät uns der Pflock in den Blick, und wir denken: Ich kann nicht, und werde es niemals können.“ Er machte eine lange Pause. Dann rückte er ein Stück heran, setzte sich mir gegenüber auf den Boden und sprach weiter: „Genau dasselbe hast auch du erlebt. Dein Leben ist von der Erinnerung an jemanden geprägt, den es gar nicht mehr gibt und der nicht konnte. Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht, ist, es auszuprobieren, und zwar mit vollem Einsatz. Aus ganzem Herzen!“ (Jorge Bucay, aus „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“) |
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Die Geschichte vom Hühnerhofadler | Audiodatei | 3:02 Minuten |
Der Hühnerhofadler - Die Geschichte vom Adler, der glaubte ein Huhn zu sein
Ein Mann fand eines Tages ein Adlerei, nahm es mit nach Hause und legte es in das Nest einer ganz gewöhnlichen Haushenne. Ein kleiner Adler schlüpfte parallel mit ein paar Hühnerküken aus dem Ei und wuchs zusammen mit diesen auf. Sein ganzes Leben lang versuchte der Adler sich wie ein Huhn zu benehmen, was ihm aber nicht immer gelang. Manchmal fühlte er sich fremd unter all den Hennen. Doch ohne Zweifel, der Adler dachte, er sei ein Huhn wie alle anderen Hühner auf dem Hof. Er kratzte und scharrte in der Erde nach Würmern und Insekten. Er gluckte und gackerte halbwegs wie die anderen Hühner. Nur ab und zu hob er ein wenig seine Flügel und flog ein Stück über den Hühnerhof, ähnlich wie die anderen Hennen. Einmal jedoch, er hatte sich völlig vergessen, flog er plötzlich höher als je zuvor... höher als die anderen Hennen. Für einen kurzen Augenblick genoss er es, so hoch durch die Lüfte zu fliegen, für einen Moment lang begann er zu träumen und war glücklich. Doch schnell bekam er es mit der Angst zu tun und kehrte zurück auf den Hof. Die Jahre vergingen und der Adler wurde sehr alt, aber nicht glücklich. Eines Tages sah er einen herrlichen großen Vogel hoch oben am wolkenlosen Himmel seine Kreise ziehen. Anmutig und hoheitsvoll schwebte dieser beeindruckende Vogel in den Lüften, fast ohne seine riesigen, kräftigen Flügel zu schlagen. Der Hühnerhofadler blickte sehnsüchtig zu ihm empor und wusste gar nicht, warum dieser Vogel da oben ihn so tief berührte. "Wer ist das?" fragte er ganz aufgewühlt eine Nachbarhenne. "Ach, das ist der Adler, der König der Vögel" gackerte die Henne. “Wäre es nicht schön, wenn wir auch so fliegen könnten?” fragte der Adler. “Das können wir nicht” sagte die Henne, "mit dem darfst du dich nicht messen. Er gehört dem Himmel. Doch du und ich, wir sind von anderer Art, wir gehören dem Boden. Wir sind Hühner. "Der Adler schämte sich leise für den unbescheidenen Traum vom freien Flug und für dieses komische Gefühl in der Brust, das sich in ihm breit gemacht hatte. Ein Gefühl, so weit und luftig, so frei. So blieb der Adler das, wofür er sich hielt und starb eines Tages als Huhn unter Hühnern. (nach einer afrikanischen Fabel) |
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Die Geschichte vom wahren Wert | Audiodatei | 5:13 Minuten |
Der wahre Wert des Rings
Ein junger Mann suchte einst einen alten Weisen auf, um Hilfe zu bekommen. „Meister, ich bin gekommen, weil ich mich so wertlos fühle, dass ich überhaupt nichts mit mir anzufangen weiß. Man sagt, ich sei ein Nichtsnutz, was ich anstelle, mache ich falsch, ich sei ungeschickt und dumm dazu. Meister, wie kann ich ein besserer Mensch werden? Was kann ich tun, damit die Leute eine höhere Meinung von mir haben?“ Ohne ihn anzusehen, sagte der Meister: „Es tut mir sehr leid, mein Junge, aber ich kann dir nicht helfen, weil ich zuerst mein eigenes Problem lösen muss. Vielleicht danach…“ Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: „Wenn du zuerst mir helfen würdest, könnte ich meine Sache schneller zu Ende bringen und mich im Anschluss eventuell deines Problems annehmen.“ „S… sehr gerne, Meister“, stotterte der junge Mann und spürte, wie er wieder einmal zurückgesetzt und seine Bedürfnisse hinten angestellt wurden. „Also gut“, fuhr der Meister fort. Er zog einen Ring vom kleinen Finger seiner linken Hand, gab ihn dem Jungen und sagte: „Nimm das Pferd, das draußen bereitsteht, und reite zum Markt. Ich muss diesen Ring verkaufen, weil ich eine Schuld zu begleichen habe. Du musst unbedingt den bestmöglichen Preis dafür erzielen, und verkauf ihn auf keinen Fall für weniger als ein Goldstück. Geh und kehr so rasch wie möglich mit dem Goldstück zurück.“ Der Junge nahm den Ring und machte sich auf den Weg. Kaum auf dem Markt angekommen, pries er ihn den Händlern an, die ihn mit einigem Interesse begutachteten, bis der Junge den verlangten Preis nannte. Als er das Goldstück ins Spiel brachte, lachten einige, die anderen wandten sich gleich ab, und nur ein einziger alter Mann war höflich genug, ihm zu erklären, dass ein Goldstück viel zu wertvoll sei, um es gegen einen Ring einzutauschen. Entgegenkommend bot ihm jemand ein Silberstück an, dazu einen Kupferbecher, aber der Junge hatte die Anweisung, nicht weniger als ein Goldstück zu akzeptieren, und lehnte das Angebot ab. Nachdem er das Schmuckstück jedem einzelnen Marktbesucher gezeigt hatte, der seinen Weg kreuzte – und das waren nicht weniger als hundert –, stieg er, von seinem Misserfolg vollkommen niedergeschlagen, auf sein Pferd und kehrte zurück. Wie sehr wünschte sich der Junge, ein Goldstück zu besitzen, um es dem Meister zu überreichen und ihn von seinen Sorgen zu befreien, damit er ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Er betrat das Zimmer. „Meister“, sagte er, „Es tut mir leid. Das, worum du mich gebeten hast, kann ich unmöglich leisten. Vielleicht hätte ich zwei oder drei Silberstücke dafür bekommen können, aber es ist mir nicht gelungen, jemanden über den wahren Wert des Ringes hinwegzutäuschen.“ „Was du sagst, ist sehr wichtig, mein junger Freund“, antwortete der Meister mit einem Lächeln. „Wir müssen zuerst den wahren Wert des Ringes in Erfahrung bringen. Steig wieder auf dein Pferd und reite zum Schmuckhändler. Wer könnte den Wert des Ringes besser einschätzen als er? Sag ihm, dass du den Ring verkaufen möchtest, und frag ich, wie viel er dir dafür gibt. Aber was immer er dir auch dafür bietet. Du verkaufst ihn nicht. Kehr mit dem Ring hierher zurück.“ Und erneut machte sich der Junge auf den Weg. Der Schmuckhändler untersuchte den Ring im Licht einer Öllampe, er besah ihn durch seine Lupe, wog ihn und sagte: „Mein Junge, richte dem Meister aus, wenn er jetzt gleich verkaufen will, kann ich ihm nicht mehr als achtundfünfzig Goldstücke für seinen Ring geben.“ „Achtundfünfzig Goldstücke?“ rief der Junge aus. „Ja“, antwortete der Schmuckhändler. „Ich weiß, dass man mit etwas Geduld sicherlich bis zu siebzig Goldstücke dafür bekommen kann, aber wenn es ein Notverkauf ist...“ Aufgewühlt eilte der Junge in das Haus des Meisters zurück und erzählte ihm, was geschehen war. „Setz dich“, sagte der Meister, nachdem er ihn angehört hatte. „Du bist wie dieser Ring: ein Schmuckstück, kostbar und einzigartig. Und genau wie bei diesem Ring kann deinen wahren Wert nur ein Fachmann erkennen. Warum irrst du also durch dein Leben und erwartest, dass jeder x-beliebige um deinen Wert weiß?“ Und noch währen der dies sagte, streife er sich den Ring wieder über den kleinen Finger der linken Hand. (Jorge Bucay, aus „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“) |
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Die Geschichte von der Familie und dem Esel | Audiodatei | 2:08 Minuten |
Die Geschichte: Die Familie und der Esel
Es war einmal ein Ehepaar, das einen kleinen Sohn und einen Esel hatte. Sie beschlossen zu verreisen, zu arbeiten und die Welt kennen zu lernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los. Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten: “Seht Euch den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist... Er sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen.” Also sagte die Frau zu ihrem Mann: “Wir werden nicht zulassen, dass die Leute schlecht über unsere Sohn reden.” Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf. Im zweiten Dorf hörten sie die Leute folgendes sagen: “Seht Euch diesen unverschämten Mann an... Er lässt Frau und Kind laufen, während er sich vom Esel tragen lässt.” Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel. Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen: “Armer Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, lässt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!” Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort. Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen: “Das sind ja Bestien, zu dritt auf dem Esel zu reiten. Sie werden dem armen Tier den Rücken brechen!” Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen. Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten: “Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!” (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte mit dem Hammer | Audiodatei | 1:29 Minuten |
Die Geschichte mit dem Hammer
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er ihn nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen ihn. Und was? Er hat ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von ihm ein Werkzeug borgen wollte, er gäbe es ihm sofort. Und warum sein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s ihm aber wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Morgen“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel!“ (Paul Watzlawick) |
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Die Geschichte vom Schafslöwen | Audiodatei | 1:57 Minuten |
Die Geschichte vom Schafslöwen
Eines Tages traf ein prächtiger, wilder und weiser Löwe auf eine Schafsherde und zu seinem großen Erstaunen entdeckte er einen Artgenossen unter den Schafen. Einen Löwen, der offenbar schon als Löwenbaby unter die Schafe geriet und unter diesen aufgewachsen war. Dieser Schafslöwe blökte wie ein Schaf und lief herum wie ein Schaf, was alles merkwürdig und unangemessen wirkte. Der weise, wilde Löwe aus freier Wildbahn lief schnurstracks auf den Schafslöwen zu. Und als der dieser den richtigen Löwen vor sich sah, zitterte er vor Angst. Da fragte ihn der wilde Löwe: "Was treibst du denn hier unter lauter Schafen?" Der Schafslöwe antwortete: "Ich bin ein Schaf." Der wilde Löwe erwiderte: "Nein, nein, du bist niemals ein Schaf. Du kommst sofort mit mir."Darauf führte er den zögerlichen und noch immer ein wenig ängstlichen Schafslöwen an einen spiegelglatten Teich und befahl ihm: "Schau hinein! Was siehst du?" Als der Schafslöwe ins Wasser schaute und sein Spiegelbild sah, da brüllte er vor lauter Freude gewaltig auf. Von diesem Augenblick an war der Schafslöwe ein anderer: stolz, stark und seiner selbst bewusst. (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte vom Tempel der tausend Spiegel | Audiodatei | 1:42 Minuten |
Der Tempel der tausend Spiegel
Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe. Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind. (nach einer indischen Fabel) |
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Die Geschichte: Bewusst werden | Audiodatei | 1:48 Minuten |
Bewusst werden
Ein Steinmetz saß am Fuße eines mächtigen Berges und bearbeitete in der Hitze der Mittagssonne einen Felsen. Es war sehr anstrengend und er schaute nach oben und sprach: "Lieber Gott, was bin ich für ein armer Mann, könnte ich doch die Sonne sein, die auf alles scheint, dann ginge es mir immer gut." Er hatte diesen Wunsch gerade ausgesprochen, da wurde er die Sonne. Nun stand er hoch oben am Himmel und schien auf alles herab und freute sich. Plötzlich kamen Wolken auf und versperrten ihm die Sicht auf die Erde. "Lieber Gott," sagte er " was nutzt es mir die Sonne zu sein, wenn die Wolken mächtiger sind ... könnte ich doch die Wolken sein!" Es dauerte nicht lange und er war die Wolken und zog gemächlich über die Erde. Ein Sturm kam auf und trieb die Wolken auseinander. "Lieber Gott, wenn der Sturm mächtiger ist, so möchte ich lieber der Wind sein, der über die Erde weht." Er wurde der Wind und wehte über die Erde, freute sich an seiner Kraft. Plötzlich wurde er von einem hohen Berg aufgehalten, der Wind brach sich an dem mächtigen Berg. "Lieber Gott, so stark möchte ich sein, dass ich sogar den Wind aufhalten kann und so mächtig." Er wurde zu dem hohen Berg und stand majestätisch da. Auf einmal merkte er, wie unten an seinem Fuße jemand saß und hämmerte...... (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte: Das Problem | Audiodatei | 2:56 Minuten |
Das Problem
Es war einmal ein Problem, das sehr unglücklich und traurig war, weil alle Menschen darüber schimpften und es verfluchten. Dabei fing alles so spannend an… In der Problementstehungsfabrik hatte man ihm in der Endkontrolle gesagt, dass es eine großartige Bestimmung habe und den Menschen ganz besondere Momente in ihrem Leben bringen würde. Voller Freude und Tatendrang machte sich das Problem daran, die Menschenwelt zu besuchen. Doch anfangs wollte es niemand beachten – es war noch zu klein, ein kleines Problemchen. Genährt durch das Verdrängen und Wegschieben der Menschen, wuchs es zu einem beachtlichen Problem heran. Jetzt wurde es beachtet, allerdings zog es auch schon den ersten Missmut auf sich. Und weiterhin weit und breit keine Sicht nach besonderen Momenten, wie man es ihm vor einer Ewigkeit versprach. Es wuchs weiter und wurde größer und größer. Die Beschimpfungen der Menschen schlugen um in Resignation. Bis eines Tages das Korsett der Resignation gesprengt wurde und ein junger Mann mit seinem Sohn das Problem betrachteten. „Das wird keine leichte Aufgabe.“, sagte der Mann zu seinem Sohn. „Da haben wir ja ein richtiges Problem, Paps, oder?“ „Lass dich davon nicht einschüchtern, mein Sohn. Ein Problem ist nichts weiter als eine Herausforderung, eine Aufgabe, die es zu lösen gilt – mehr nicht. Eine Hürde, die wir gemeinsam überspringen werden. Vielleicht müssen wir hierfür neue Sichtweisen und Standpunkte einnehmen, uns weiter entwickeln. Auf alle Fälle ist ein Problem für uns da.“ „Wie kann etwas für uns sein, wenn wir Schwierigkeiten damit haben?“ „Weil wir daran wachsen werden, mein Sohn. Und nachdem wir es bewältigt haben, werden wir anderen Menschen helfen können, wie sie solch ein Problem lösen können.“ Das Problem lauschte aus dem Hintergrund gespannt und freute sich darauf, dass nun endlich jemand den Mut fasste und sich seiner annahm. „Weshalb bist du dir so sicher, Paps?“ „Wenn ein Problem gegen uns wäre, müsste es Contrablem heißen – tut es aber nicht.“ zwinkerte er seinem Sohn zu. Und das Problem verstand nun, welche besonderen Momente es den Menschen brachte. Kleine Probleme versprachen kleine Entwicklungsschritte, große Probleme hingegen gingen einher mit großen Entwicklungen – und unser Problem hier war schon verdammt groß. (Mario A. Brakenwagen) |
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Die Geschichte von den ungleichen Zwillingen | Audiodatei | 2:17 Minuten |
Die Geschichte von den ungleichen Zwillingen
Es waren einmal Zwillinge, die glichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. Ansonsten waren sie aber vollkommen verschieden. Wenn es dem einen zu heiß war, war es dem anderen zu kalt. Wenn der eine sagte: “Die Musik ist zu laut”, wollte der andere die Musik noch lauter. Und der auffälligste Unterschied zwischen den beiden war der, dass der eine von ihnen zu jeder Stunde optimistisch und zuversichtlich war, während sich der andere immer schlecht gelaunt und und pessimistisch gab. Als sie nun eines Tages Geburtstag hatten, wagte der Vater der Zwillinge ein Experiment: Er wartete am Vorabend des Geburtstages so lange, bis seine Söhne eingeschlafen waren, und machte sich dann heimlich ans Werk. Er füllte das Zimmer des Pessimisten bis unter die Decke voll mit den schönsten Geschenken: Spielzeug, Sportgeräte, technische Geräte und vieles mehr. Dem Optimisten aber legte er nur einen stinkenden Haufen Pferdeäpfel ins Zimmer – sonst nichts. Nun war er gespannt, was passieren würde. Am nächsten Morgen schaute der Vater zuerst ins Zimmer des Pessimisten. Er fand ihn laut klagend am Boden sitzen, inmitten der ganzen wundervollen Geschenke. “Warum weinst du denn?” fragte der Vater. “Erstens, weil meine Freunde neidisch sein werden, zweitens, weil ich die ganzen Gebrauchsanleitungen lesen muss, bevor ich mit den Geschenken etwas anfangen kann, drittens, weil ich für die meisten dieser Spielsachen ständig neue Batterien brauchen werde und viertens, weil im Lauf der Zeit bestimmt ein paar von den Spielsachen kaputtgehen werden!” Darauf ging der Vater in das Zimmer des optimistischen Zwillings. Dieser hüpfte vor Freude um die Pferdeäpfel herum. “Warum bist du denn so fröhlich?” fragte der Vater. “Ganz einfach”, antwortete dieser “weil irgendwo im Haus ein Pony sein muss!” (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte: Ein paar Schuhe, bitte | Audiodatei | 1:14 Minuten |
Die Geschichte: Ein paar Schuhe, bitte
Eine Frau wollte sich selbst etwas Gutes tun und beschloss, sich neue Schuhe zu kaufen. Also ging sie zur Einkaufspassage und betrat den Schuhladen. Eine Verkäuferin begrüßte sie freundlich. Die Frau suchte sich eine Reihe von Schuhen aus, die sie anprobieren wollte. Insgesamt waren es mehr als 15 Paare, die sie anzog und nun standen überall um sie herum Schuhe und Kartons. Leider schien keiner der Schuhe der Frau wirklich zu gefallen und ihre Stimmung wurde schlechter. Da fiel ihr Blick auf ein weiteres Paar. Sie zog auch diese Schuhe an und lief in ihnen einige Schritte auf und ab. “Die gefallen mir! Was kosten die?” fragte sie die Verkäuferin. “Diese Schuhe kosten gar nichts”, sagte die Verkäuferin und lächelte. “Sie scherzen!” rief die Frau. “Nein, diese Schuhe kosten wirklich nichts, denn es sind Ihre eigenen.” (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte: Der Fisch im Wasser | Audiodatei | 0:56 Minuten |
Die Geschichte: Der Fisch im Wasser
Ein junger Fisch schwamm irgendwo im Ozean. Als er auf einen anderen Fisch traf, fragte er ihn: "Entschuldige bitte, Du bist so viel älter und erfahrener als ich, vielleicht kannst Du mir weiterhelfen. Sag mir doch, wo ich die Sache finden kann, die man Ozean nennt? Ich habe bisher überall vergeblich danach gesucht." "Der Ozean", sagte der ältere Fisch, "ist das, worin Du jetzt gerade schwimmst." "Das? Aber das ist doch nur Wasser. Ich suche doch den Ozean!" rief der junge Fisch enttäuscht und schwamm davon, um anderswo weiterzusuchen. (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte: Das Gleichnis vom modernen Menschen | Audiodatei | 1:26 Minuten |
Die Geschichte: Das Gleichnis vom modernen Menschen
Ein moderner Mensch verirrte sich in der Wüste. Die unbarmherzige Sonnenglut hatte ihn ausgedörrt. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er, eine Luftspiegelung, die mich narrt. Denn in Wirklichkeit ist gar nichts da. Er näherte sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah immer deutlicher die Dattelpalmen, das Gras und die Quellen. Natürlich eine Hungerphantasie, die mir mein halbwahnsinniges Gehirn vorgaukelt, dachte er. Solche Phantasien hat man bekanntlich in meinem Zustand. Jetzt höre ich sogar die Wasser sprudeln. Eine Gehör-Halluzination. Wie grausam die Natur ist. Kurze Zeit später fanden ihn zwei Beduinen tot. ,,Kannst du so etwas verstehen", sägte der eine zum anderen, ,,die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund und dicht neben der Quelle liegt er verhungert und verdurstet. Wie ist das möglich?" ..nach oben Da antwortete der andere: ,,Er war ein moderner Mensch." (Bernhard Matheis, "Ran an den Löwen") |
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Die Geschichte: Der Umgang mit der Angst vor Veränderung | Audiodatei | 1:18 Minuten |
Die Geschichte: Der Umgang mit der Angst vor Veränderung
Ich begegne oft Menschen, die unzufrieden sind, nach "Ihrer" Veränderungsmöglichkeit suchen, und gar nicht wahrnehmen, welche Chancen sich bieten. Dann erzähle ich gern den Witz: Es regnet, tagein, tagaus. Das Wasser steigt und läuft in die Häuser. Nur Herr X lässt sich nicht evakuieren. Die Feuerwehr, die mit ihrem schwersten Fahrzeug angerückt war, fährt unverrichteter Dinge wieder ab. Am nächsten Tag ist das gesamte Erdgeschoss überflutet, ein Boot des Rettungsdienstes kommt, doch Herr X lehnt ab. Am Tag darauf sitzt er auf dem First des Daches, das Wasser plätschert um seine Füße. Doch auch den Hubschrauber, der ihn retten will, schickt er weg. Der nächste Morgen graut, nur noch ein riesiger Wasserspiegel, der von nichts gebrochen wird. Herr X ist unterwegs zum Himmel ... Dort angekommen beschwert er sich bei Gott: "Mein Leben lang hast Du mir versprochen, mich zu retten, ich habe Dir geglaubt, und jetzt das." Und Gott antwortet: "Was hast Du denn? Erst habe ich Dir die Feuerwehr geschickt, dann den Rettungsdienst und sogar noch nen Hubschrauber ..." (Verfasser unbekannt) |
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Die Geschichte vom Bär und den Hasen | Audiodatei | 1:45 Minuten |
Wer fragt der… oder der Bär und der Hase
Große Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste. Alle fragen sich wer denn nun da drauf steht. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen und geht zum Bären und fragt ihn: “Sag mal Bär, steh ich auch auf deiner Liste?” “Ja”, sagt der Bär “auch dein Name steht auf der Liste.” Voller Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach zwei Tagen wird der Hirsch tot aufgefunden. Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt. Der Keiler ist der erste dem der Geduldsfaden reißt und der den Bär aufsucht um ihn zu fragen, ob er auch auf der Liste stehen würde. “Ja”, antwortet der Bär “auch du stehst auf der Liste”. Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Und auch ihn fand man nach zwei Tagen tot auf. Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus, alle verkriechen sich oder flüchten aus dem geliebten Wald. Nur der Hase, ausgerechnet der ängstliche Hase, traut sich noch den Bären aufzusuchen. “Bär, steh ich auch auf der Liste?” “Ja, auch du stehst auf der Liste.” “Kannst du mich da streichen?” “Na klar, kein Problem!” |
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Die Geschichte von Beppo, dem Straßenkehrer | Audiodatei | 2:59 Minuten |
Beppo, der Straßenkehrer
Beppo, der Straßenkehrer, tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit. Wenn er die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besenstrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich... Während er sich so dahin bewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei dem Mädchen Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte. »Siehst du, Momo«, sagte er dann zum Beispiel, »es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man.« - Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: »Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedesmal, wenn man aufguckt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluß ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.« Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: »Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten.« Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: »Dann macht es Freude, das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein.« Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: »Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste. « Er nickt vor sich hin und sagte abschließend: »Das ist wichtig.« |
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Die Geschichte: Das Leid der Oase | Audiodatei | 1:36 Minuten |
Das Leid der Oase
Es war einmal eine wundervolle Oase. Sie grünte in einer Pracht, die schöner kaum sein konnte. Eines Tages blickte die Oase um sich, sah sie aber nichts anderes als die Wüste rings um sich. Vergebens suchte sie nach ihresgleichen und wurde ganz traurig. Laut begann sie zu klagen: „Ich unglückliche, einsame Oase! Allein muss ich bleiben! Nirgends meinesgleichen. Nirgends jemand, der Freude an mir und meiner Pracht hat. Nichts, als die traurige, sandige, felsige, leblose Wüste umgibt mich. Was helfen mir hier in meiner Verlassenheit all meine Vorzüge und Reichtümer?“ Da sprach die alte und weise Mutter Wüste: „Mein Kind, wenn es denn anders wäre und nicht ich – die traurige, dürre Wüste – dich umgäbe, sondern wenn alles um dich herum blühend, grün und prachtvoll wäre, dann wärst du keine Oase. Du wärst dann kein begünstigter Fleck, von dem, noch in der Ferne die Wanderer rühmend erzählen. Du wärst dann nur ein kleiner Teil von mir und bliebest unbemerkt. Darum also ertrage in Geduld, was die Bedingung deiner Auszeichnung und deines Ruhmes ist!“ (nach Arthur Schopenhauer, leicht geändert, gefunden in: E. Lukas: „Rendezvous mit dem Leben“) |
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Die Geschichte vom Miesepeter | Audiodatei | 1:35 Minuten |
Der Miesepeter
Wie immer lief der Miesepeter missgelaunt durch die Straßen. Alles ärgerte ihn – das Wetter, das Grau der Häuser, die unfreundlichen Mienen der anderen. Da kam zufällig ein Lächeln vorbeigeflattert und da es gerade nichts Besseres zu tun hatte, hüpfte es dem Miesepeter mitten ins Gesicht und machte es sich dort gemütlich. Der hatte das aber in seiner ganzen Muffigkeit gar nicht gemerkt und ging mit schlechter Laune weiter. Als ihm nun andere Leute entgegenkamen, wurde er herzlich gegrüßt und alle schienen sich zu freuen, ihn zu sehen. Das verwunderte den Miesepeter sehr und gegen seinen Willen fühlte er sich schon etwas besser. Immer mehr Leute winkten ihm lächelnd zu. An einem Blumenstand reichte man ihm eine Sonnenblume und wünschte ihm einen guten Tag. Irgendwie wirkten nun die Häuser auch viel weniger grau, eigentlich sah der Marktplatz doch sogar sehr hübsch aus. Und der Himmel schien auch schon viel blauer zu sein — und da, war das nicht sogar die Sonne? Als der Miesepeter nach Hause kam und seine Jacke auszog, sah er sich selbst im Dielenspiegel lächeln. Und das fühlte sich gut an, richtig gut. Von Tania Konnerth aus ihrem Buch Aus der Schatzkiste des Lebens |
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Die Geschichte: Der versagte Baumwollfaden | Audiodatei | 2:35 Minuten |
Der versagte Baumwollfaden
Es war einmal ein kleiner weißer Baumwollfaden, der hatte ganz viel Angst, dass er so wie er war, zu nichts nutze sei. Ganz verzweifelt dachte er immer wieder: "Ich bin nicht gut genug, ich tauge zu nichts. Für einen Pullover bin ich viel zu kurz. Selbst für einen winzig kleinen Puppenpullover tauge ich nichts! Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach. Nicht mal ein Hüpfseil kann ich aus mir machen lassen! Mich an andere kräftige, dicke, lange Fäden anknüpfen kann ich nicht, die lachen doch sowieso über mich. Für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und zu farblos. Ja, wenn ich aus Goldgarn wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid... Aber so?! Ich bin zu gar nichts nütze. Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Keiner beachtet mich. Es mag mich sowieso niemand." So sprach der kleine weiße Baumwollfaden mit sich - Tag für Tag. Er zog sich ganz zurück, hörte sich traurige Musik an und weinte viel. Er gab sich ganz seinem Selbstmitleid hin. Eines Tages klopfte seine neue Nachbarin an der Tür: ein kleines weißes Klümpchen Wachs. Das Wachsklümpchen wollte sich bei dem Baumwollfaden vorstellen. Als es sah, wie traurig der kleine weiße Baumwollfaden war und sich den Grund dafür erzählen ließ, sagte es: "Lass dich doch nicht so hängen, du schöner, kleiner, weißer Baumwollfaden. Mir kommt da so eine Idee: wir beide sollten uns zusammen tun! Für eine Kerze am Weihnachtsbaum bin ich zu wenig Wachs und du als Docht zu klein, doch für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu klagen!" Da war der kleine weiße Baumwollfaden ganz glücklich und tat sich mit dem kleinen weißen Klümpchen Wachs zusammen und sagte: "Endlich hat mein Dasein einen Sinn." Wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch viele kleine weiße Baumwollfäden und viele kleine weiße Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu leuchten?! |
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Die Geschichte von der kleinen Welle | Audiodatei | 1:39 Minuten |
Die kleine Welle
Es war einmal eine kleine Welle. Tief in ihrem Innern war sie sehr unglücklich und klagte: „Ich fühle mich so schlecht. Die anderen Wellen sind so groß und so stark, während ich nur so klein und schwach bin. Das Leben ist ungerecht!“ Zufällig kam eine große Welle vorbei. „Ich habe deine Worte gehört.“ sagte sie. „Dir geht es so, weil du noch nicht deine wahre Natur erkennst. Dir geht es schlecht, weil du denkst, dass du nur eine kleine Welle bist, aber das ist nicht wahr.“ „Was sagst du da?“ fragte die kleine Welle. „Natürlich bin ich eine Welle“ Schau, hier ist meine Krone und das hier ist mein Wellenschlag. Ich bin klein, aber ich bin eine Welle!“ „Was du als „Welle“ bezeichnest, ist nur deine Form. Du bist in Wahrheit Wasser. Wenn dir gelingt, zu verstehen, dass du nur eine zeitlang eine Welle bist, aber immer Wasser sein wirst, wirst du nicht mehr unglücklich sein.“ „Aber wenn ich Wasser bin, was bist dann du?“ „Auch ich bin Wasser. Ich habe für eine kurze Zeit die Form einer Welle, die größer ist als du. Aber meinem Wesen nach bin ich Wasser. Ich bin du und du bist ich. Wir sind beide Teile eines großen Ganzen.“ nach Xin Zhou Li, gefunden in "Wenn das Leben schmerzt", nacherzählt und leicht geändert |
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Die Geschichte: Jetzt reichts! | Audiodatei | 1:01 Minuten |
Jetzt reichts!
Nach vielen Jahren eines langes Schlafes wacht Dornröschen eines Tages auf. Doch niemand ist da, um sie zu erlösen. So schläft sie wieder ein. Jahre vergehen und Dornröschen wacht wieder auf. Sie schaut nach links und rechts, nach oben und unten, aber wieder ist niemand da – weder ein Prinz noch ein Gärtner, der sie retten will. Und so schläft sie wieder ein. Schließlich wacht sie zum dritten Mal auf. Sie öffnet ihre schönen Augen, kann aber abermals niemanden erblicken. Da sagt sie zu sich selbst: „Jetzt reichts!“, steht auf und sie ist erlöst. (Nach Norbert Mayer, gefunden in E. Hatzelmann: Keine Macht dem Stress!) |
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Die Geschichte: Die Karotte, das Ei und die Kaffeebohnen | Audiodatei | 2:20 Minuten |
Die Karotte, das Ei und die Kaffeebohnen
Eine Tochter beklagt sich bei ihrer Mutter darüber, dass das Leben so schwer sei und sie nicht wisse, wie sie damit klar kommen solle. Die Mutter nimmt ihre Tochter mit in die Küche. Sie füllt drei Töpfe mit Wasser, stellt sie auf den Herd und erhitzt das Wasser. In den einen Topf gibt sie Karotten, in den anderen Eier und in den dritten Kaffeebohnen. Nach einigen Minuten schüttet sie die Karotten in eine Schüssel, legt die Eier auf einen Teller und schüttet den Kaffee in eine Tasse. "Was siehst du?", fragt die Mutter ihre Tochter. "Karotten, Eier und Kaffee", antwortet diese. Die Mutter bittet die Tochter, die Karotten in die Hand zu nehmen. Sie waren ganz weich. Sie bittet sie, die Eier zu schälen und diese waren innen hart. Und sie bittet ihre Tochter den Kaffee zu probieren, der sehr aromatisch war. "Was soll das?", fragt die Tochter. Die Mutter antwortet: „Die Karotten, Eier und die Kaffeebohnen waren alle dem gleichen Einfluss, dem heißen Wasser, ausgesetzt. Alle 3 haben jedoch unterschiedlich darauf reagiert. Die Karotten waren erst hart, danach weich. Die Eier waren erst zerbrechlich und innen weich, danach waren sie innen hart. Die Kaffeebohnen haben sich aufgelöst und das Wasser in Kaffee verwandelt.“ "Was bist du, wenn Probleme an deine Tür klopfen, eine Karotte, ein Ei oder eine Kaffeebohne? Wie reagierst du?", fragt die Mutter ihre Tochter. "Bist du eine Karotte, die stark zu sein scheint, wenn sie jedoch mit Problemen in Berührung kommt, weich wird und ihre Stärke verliert? Bist du ein Ei mit einem weichen Herz, das versteinert und hart wird, wenn du auf Probleme stößt? Oder bist du eine Kaffeebohne, die das heiße Wasser in Kaffee verwandelt, d.h. das Problem als Chance sieht, etwas Neues daraus entstehen zu lassen?" |
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Die Geschichte: Seesterne retten | Audiodatei | 1:22 Minuten |
Seesterne retten
Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand. Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren. Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer. Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: „Du dummer Junge! Was du da machst ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!“ Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: „Für ihn wird es etwas ändern!“ (gefunden in: Porter, Patrick: Entdecke dein Gehirn, Junfermann, 1997; Geschichte gekürzt und überarbeitet) |
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Die Geschichte: Was das Leben ist | Audiodatei | 1:26 Minuten |
Was das Leben ist
Eines Tages beschloss das Leben, eine Umfrage zu machen. Es wollte von allen nur eine Frage beantwortet haben: „Was ist das Leben?“ Die Kuh antwortete: „Das Leben ist grün.“ Die Eule antwortete: „Das Leben ist Nacht.“ Die Lerche antwortete: „Das Leben ist ein blauer Himmel.“ Der Schmetterling antwortete: „Das Leben ist Veränderung.“ Die Sonne antwortete: „Das Leben ist Energie.“ Das Wasser antwortete: „Das Leben ist Fließen.“ Die Steine antworteten: „Das Leben ist fest und beharrlich.“ Der Friedhofswächter antwortete: „Das Leben ist der Anfang vom Ende.“ Und so ging es immer weiter und das Leben sammelte unzählige Antworten, von denen keine der anderen glich. Am Ende kamen alle Befragten zusammen und stellten nun dem Leben die Frage: „Was bist du nun?“ Da antwortete das Leben: „All das zusammen und noch viel mehr.“ (Von Tania Konnerth aus ihrem Buch Aus der Schatzkiste des Lebens) |
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Die Geschichte: Der Mann mit der Landkarte | Audiodatei | 1:15 Minuten |
Der Mann mit der Landkarte
Für Menschen, die glauben man müsse alles wissen, bevor man beginnen kann. Ein Mann fand eines Tages ein Stück einer Landkarte und hatte allen Grund anzunehmen, dass es sich um eine Schatzkarte handelte. Er wollte unbedingt den verborgenen Schatz finden und suchte in den nächsten Wochen und Monaten unermüdlich nach den restlichen Teilen der Karte. Vergeblich. Da kam ihm eines Tages die Idee, er könnte doch den Hinweisen, auf dem einen Stück der Karte, erst einmal folgen. Und siehe da: Dort fand er das nächste Kartenstück, wieder mit einem Hinweis darauf. Und so folgte er immer der Information, die er bereits zur Verfügung hatte und stieß schließlich auf den lange ersehnten Schatz. Und es mag ja nicht einmal so wichtig sein zu wissen, dass der Schatz sich die ganze Zeit auf seinem Grundstück befunden hatte. Wichtiger ist vermutlich das, was der Mann daraus gelernt hatte. Nämlich, dass man nicht immer die ganze Landkarte braucht, um los zu marschieren. |
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