Körper­reaktionen
Die nachfolgende Lernmappe bietet Ihnen hilfreiches Wissen, Verständnis und Handwerkzeuge an. Dabei erhalten Sie Informationen zu der Angstbewältigung auf der Körperebene und zu hilfreichen Atemtechniken. Neben zahlreichen Informations- und Arbeitsblättern enthält diese Lernmappe eine DVD mit dazugehörigen Audiodateien und Videos.
Übersicht Lernmappe Angst: Körperreaktionen
Informationsblatt | Wechselspiel Körper und Geist | 1 Seite |
Informationsblatt | Angstmythen | 1 Seite |
Übung | Meine Körpersymptome | 1 Seite |
Übung | Angstprotokoll | 1 Seite |
Übung | Symptomprovokationsübung | 2 Seiten |
Übung | Stopp-Technik | 1 Seite |
Übung | Angstquiz (mit Lösungen) | 2 Seiten |
Informationsblatt | Atemübung - Yogaatmung | 1 Seite |
Informationsblatt | Benson-Atmung | 1 Seite |
Informationsblatt | Vokal-Atmung | 1 Seite |
Informationsblatt | Umgang mit Störungen | 1 Seite |
Hinweis | Audiodateien | 1 Seite |
Informationsblatt | Literaturhinweise Atemtechnik | 1 Seite |
Informationsblatt | Literaturhinweise Angst | 1 Seite |
Video | Angstbewältigung 1: Körper | 26:37 Minuten |
Video | Atemtechnik | 12:25 Minuten |
Audio | Ruhewort | 2 Audiodateien |
Audio | Vokalatmung | 2 Audiodateien |
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Angstbewältigung: Körperreaktionen
Was passiert in unserem Körper, wenn wir Angst haben?
Angst ist ein Gefühl, das sich in unserem Körper äußert. Teilweise verschlimmern die körperlichen Symptome die Angst zusätzlich, weil man sie falsch bewertet und als eine Erkrankung einstuft. Deshalb ist es umso wichtiger zu verstehen, was genau in unserem Körper passiert, wenn wir Angst haben.
Zuallererst ist die Wahrnehmung da: wir sehen, hören, riechen, schmecken oder spüren etwas. Die Sinnesorgane leiten diese Information an das Gehirn weiter. In der Großhirnrinde werden die Reize interpretiert. Als Grundlage dafür dieses die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen. Von dort aus wird eine Meldung an das lymbische System, das für Gefühle zuständig ist, verschickt. Hippocampus und Mandelkern veranlassen den Hypothalamus die entsprechenden körperlichen Reaktionen zu initiieren. Dieser Bewirkt über Nervenbahnen, dass in Nebennierenmark Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol und Kortison ausgeschüttet wird. Dadurch wird das sympathische und parasympathische Nervensystem aktiviert.
Wenn in einer Situation eine direkte Reaktion erforderlich ist, um unser Überleben zu sichern, reagiert der Mandelkern ohne vorherige Verarbeitung und Bewertung der Großrinde.
Ein Beispiel dafür: Wenn in unserer Nähe etwas runter fällt und dabei ein lautes Geräusch macht, erschrecken wir. Unser Körper bereitet sich entweder auf Kampf, Flucht, oder Verharren vor.
Was sind Angstsymptome?
Das sympathische Nervensystem veranlasst mehrere körperliche Veränderungen. Dazu gehören:
• Erhöhung des Herzschlages und die Erweiterung der Herzkranzgefäße
• Steigerung des Blutdrucks und die Beschleunigung der Herztätigkeit
• Verengung der Blutgefäße der Haut und innerer Organe
• Stärkere Durchblutung der Skelettmuskulatur
• Erweiterung der Bronchien
• Beschleunigung des Stoffwechsels
• Appetitsverlust
• Steigerung des Blutzuckersspiegels und der Bluttfettwerte
• Erweiterung der Pupillen
• Anzapfung der Energiereserven
• Steigerung der Körpertemperatur
Nach ein paar Minuten gewöhnt sich der Körper an die Situation. Das ist der Moment, an dem das parasympathische Nervensystem zum Einsatz kommt. Es kommt dadurch zu:
• Verlangsamung des Herzschlages und Verengung der Herzkranzgefäße
• Reduzierung des Herztätigkeit und Verlangsamung Des Blutdrucks
• Erweiterung der Blutgefäße der Haut und innerer Organe
• Entspannung der Skelettmuskulatur
• Verengung der Bronchien
• Verlangsamung des Stoffwechsels
• Aktivierung der Insulinproduktion
• Verengung der Pupillen
Der Stessforscher Hans Selye hat entdeckt, dass der Mensch bei Stress drei unterschiedliche Phasen durch läuft: Alarmreaktion (bestehend aus Kampf- und Fluchtphase), Anpassungsstadium und Erschöpfungsphase.
Die Erschöpfungsphase tritt dann ein, wenn der Stress chronisch wird. Der Körper wird mit der Bedrohung nicht fertig und verharrt in der Alarmbereitschaft, bei der das sympathische und parasympathische Nervensystem gleichzeitig aktiviert sind. Folgen davon sind Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck, erhöhter Blutfettspiegel, chronische Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Müdigkeit, etc.
Was passiert bei einer Panikattacke mit meinem Körper?
Bei einer Panikattacke reagiert der Körper aus heiterem Himmel mit unterschiedlichen Beschwerden, welche in diesem Fall nicht auf eine Gefahr hindeuten. Die Ursache für die Panikattacke ist meistens ganz normal: Stresssituation, schwere körperliche Belastung, Phantasien über bedrohliche Situationen etc. Es sind Situationen, in denen Adrenalin ausgeschüttet wird. Dieser wird über eine Panikattacke abgebaut. In manchen Fällen passiert das erst dann, wenn man sich entspannt oder bereits schläft.
In dieser Lernmappe werden Atemübungen vorgestellt, die sie in akuten Situationen benutzen können, um sich wieder zu beruhigen. Darüber hinaus gibt es Übungen, um die persönlichen Gefahrsituationen zu erkennen und zu analysieren. Im nächsten Schritt können diese Situationen gemieden werden. Falls das nicht geht, ist ein anderer, neuer Umgang mit der Situation wichtig, um eine Veränderung hervorzurufen.
Darüber hinaus räumt die Lernmappe „Angst:Körperreaktionen“ mit Angstmythen auf und erklärt das Wechselspiel zwischen Körper und Geist. Die Videodateien helfen zu verstehen, was Angst ist und was in einer Angstsituation mit dem Körper passiert.